Heilpraxis Gabriele Oppermann 

Praxis für Naturheilkunde und Ayurveda Medizin


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Achtsamkeit ist kein Akt des Willens

Gabriele Oppermann • 9. März 2021

Die Essenz des Lebens - Die Ojas

Ich habe mich in den vielen Jahren in denen ich mich mit Menschen und Pferde beschäftige und mit ihnen arbeite oft gefragt, warum Pferde so unterschiedlich auf Menschen reagieren und warum es nicht ausreicht dem Mensch ein Werkzeug oder eine Technik in die Hand zu geben, um glücklich zu werden.


Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Werkzeuge oder Techniken zwar hilfreich sein können, aber nur dann, wenn mein Gegenüber authentisch ist und ich als Beobachter das Gefühl habe, der andere weiß von was er spricht, er sich SEINER sicher ist und er für SEINE Standpunkte ausreichend Energie zur Verfügung hat.. 


Das nennt man dann Achtsamkeit. 


Es verhindert, dass der, der will /überzeugen will, letztendlich zum beobachteten Objekt wird.

Wird eine Person zum beobachteten Objekt hat sie verloren, und es helfen auch keine Werkzeuge mehr.


Der Mensch kommt wie viele andere Lebewesen auf die Welt und ist erst einmal voller Kraft, Willen und Freude. Bei den einen verliert sich das mit den Jahren, weil er/sie den Weg aus dem Bewerten und Handeln nicht mehr findet, und letzendlich zu viel Energie verbraucht. Es ist ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt.


Im Ayurveda wird die Essenz des Lebens als Ojas bezeichnet. Ojas vermittelt Vitalität, Immunität, Stärke, Kraft und Resilienz, und hat seinen Hauptsitz im Herzen und nicht im Willen. Will ich etwas, agiere ich mit dem Verstand, womit wir wieder beim Bewerten und ihrer Handlung daraus angekommen sind. 


In den seltensten Fällen würde das Herz ganz anders entscheiden. 


Die Entscheidung des Herzens und seine körperliche Verfassung können Pferde erkennen, wie das auch ein guter Therapeut oder ein guter Coach erkennen kann. 


Woran....an den Augen!


Brennt das Herzensfeuer, leuchten und glänzen die Augen. Es ist genügend Ojas vorhanden oder genügend Lebensessenz, die der Ayurveda auch als Agni bezeichnet (Feuer).


Pferde erkennen den Unterschied zwischen dem Herzen und dem Verstand. Sie interessieren sich nicht für den Verstand ihres Gegenübers, sondern für sein Herz, seine Frequenz, seine Tätigkeit, seine Gesundheit.


Nur wenn das Herz gesund und voller Energie ist, kann es sich tatsächlich spirituell öffnen, Schwingungen und Energien wahrnehmen und diese umwandeln in Handlungen, die für Alle gut sind.


Handlungen die für alle gut sind kommen nicht aus dem Verstand, sondern aus dem Herzen.


Das Pferd ist der Spiegel des Herzens und ein Pferd wird immer auf das Herz reagieren, ob die Person vor ihm steht oder auf ihm sitzt.


Führungsqualitäten lassen sich so ganz leicht erkennen. Menschen mit Führungsqualitäten folgen eben nicht ihrem Ego, das im Ayurveda im Verstand wohnt. Verstand kommt vom Verstehen. Ich verstehe etwas und bewerte es, um ihm eine Bedeutung zu geben, damit ich entscheiden kann, ob es für MICH wichtig ist oder nicht.


Der Verstand rennt meist hinter Begehrlichkeiten her, die mit Führung nichts zu tun haben.


Wahre Führungsqualitäten besitzt derjenige, der bereit ist sich zurückzunehmen, um sein Herz auf Empfang zu stellen.


Einer meiner Hauptsätze und Empfehlungen an Reiter, die Probleme in der Kommunikation mit dem Pferd haben, oder Führungskräfte die Probleme mit ihren Mitarbeitern haben, empfehle ich sich zunächst einmal aufzurichten, die Brust zu öffnen damit das Herz ausreichend Platz hat seine Aufgabe zu meistern, indem es den Sauerstoff in den hintersten Winkel der Zelle transportieren kann. 


Jeder spürt, wie die Energien fließen vor allen Dingen in den Bauch. Erst jetzt sind wir bereit zu empfangen.  Einer der Erfolgsrezepte nicht nur in der Arbeit mit Pferden.


Kommt die Herzenergie zum Fließen, fließt die Kommunikation.


Alle Beschwerden, die wir im Laufe eines Lebens erfahren, vor allen Dingen den Schmerz gehen vom Ojas des Herzens aus.


Es reicht nicht aus sich nur auf einen spirituellen Weg zu begeben und anderen mit dem OM auf den Wecker zu fallen, wenn man es nicht wirklich lebt.


Die Bedeutung des Om`s ist "Nichts", "Stille", "Ich bin der Betrachter". OM ist die Abkürzung für Achtsamkeit. Achtsamkeit ist kein Akt des Willens. Achtsamkeit ist Loslassen, um sich in das Fühlen zu begeben. 


Haben wir an eine Türe geklopft und sie öffnet sich, haben wir eine Erwartung zu erfüllen und müssen die Frage beantworten, warum wir angeklopft haben.


Pferde lieben Besucher die anklopfen. Menschen lieben es, wenn sie wahrgenommen werden und sie Fragen stellen dürfen oder beantworten dürfen, die aus dem Herzen kommen. 


Es entsteht Kommunikation auf einer Ebene der Augenhöhe.


In meiner Praxis begegnen mir Menschen die kaum noch Ojas besitzen. Bei den einen knallen die Emotionen durch die Decke und enden in strukturlosem Blick von links und nach rechts. 


Andere wiederum sind so schwach, dass sie kaum wahrgenommen werden können.


In sich hineinzufühlen, an die Türe des Herzens zu klopfen und sich zu fragen, warum klopfe ich an die Türe meines Herzens, mobilisiert Kräfte. 


Es mobilisiert die Selbstheilungskräfte, die jeder in sich trägt und das Ojas erhöht - die Essenz des Lebens.



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