Wir lieben es im Sommer in der Natur herumzustreifen, unseren Hobbys nachzugehen und Sonne zu tanken. Und doch können wir nicht ausschließen von Insekten heimgesucht zu werden oder die Sonnenstrahlen falsch eingeschätzt zu haben.
Die Haut bildet die natürliche Schutzbarriere zu unseren Organen und besitzt sehr vielfältige Aufgaben, wie z.B. der Ausgleich des Wärme- und Flüssigkeitshaushaltes und die Abwehr von Erregern und anderen Eindringlingen.
Durch den Klimawandel wird unsere Haut vor neue Herausforderungen gestellt, während herkömmliche Maßnahmen scheitern. Insektensprays schützen nicht mehr ausreichend vor invasiven Arten von Blutsaugern, beißenden Insekten und den Massen von Insektenschwärmen, wie sie bei Kribbelmücken zu beobachten sind. Sonnencremes besitzen keinen Insektenschutz, sondern bilden einen weiteren Film auf der Haut. Das anschließende Duschen mit Einsatz von Seifen reduziert den schützenden Säuremantel der Haut und macht sie zusätzlich anfällig.
Wir schmieren wie die Weltmeister und trotzdem passiert es! Unsere Haut bekommt Stress und kollabiert. Es bilden sich Pusteln, Quaddeln und wandernde Erytheme gepaart mit quälendem Juckreiz und Brennen.
Sie sind sehr vielfältig. Da haben wir leichte allergische Reaktionen mit Rötung, Schwellung und lokalem Juckreiz, die sich mittels einfacher Maßnahmen gut behandeln lassen. Meist sind die Symptome nach 3 Tagen komplett verschwunden. So lassen sie sich bei Insektenstichen gut behandeln mit sofortigem Einsatz eines Hitzestiftes, der verhindert, dass sich Fremdeiweiße im Körper ausbreiten. Essighaltige Substanzen lindern den Juckreiz. Besonders hervorheben möchte ich den Apfelessig, der zudem den ph-Wert der Haut reguliert. Bei Sonnenallergie und leichtem Sonnenbrand von geringem Grad helfen kühlende Lotionen: Aloe Vera Gel und Rosenwasser mit einem Aufenthalt im Schatten für ein paar Tage.
Sportler, Kinder und Gärtner sind besonders betroffen von mittelschweren bis hochakuten Verläufen
Besonders Sportler, Kinder und Gärtner haben das Problem, dass der Schutz durch schweißtreibende, langanhaltende Aktivitäten schnell nachlässt, und lange Aufenthalte im Freien und die Folgen des Klimawandels zu immer härteren Maßnahmen zwingt. Viele Betroffene sind auf der Suchen nach Alternativen, um hormonbeladene Sonnencremes nicht mit stark ätherischen Ölen der Insektensprays mischen zu müssen. Gerät dann ein Naturbegeisterter in einen Kribbelmückenschwarm, lernt er oder sie, dass die strickten Maßnahmen nicht geholfen haben.
Der Aufenthalt - gut geschützt mittels bester Produkte - ist kein Garant mehr dafür, dass unsere Haut auf das „Zu viel“ an unterschiedlichen Cremes, Sprays oder Öle am Ende des Tages NICHT reagiert.
Es ist passiert! Die Haut ist heiß, schwillt an! Es brennt und juckt! Die Haut ist auf Alarm!
Wann befinden wir uns in einer Akutphase? Welche Erreger sind eventuell an der Situation beteiligt? Welcher Arzt ist dafür zuständig und wann bekommen wir überhaupt einen Termin? Auf dem Weg der Klärung verlieren wir wertvolle Zeit.
Die Ernährung in der Akut oder hochakuten Phase
Zunächst sollte Kaffee, schwarzer und grüner Tee, Alkohol und tierische Produkte in einem Akutzustand von Brennen und Jucken weggelassen werden. Auf gar keinen Fall darf der Stoffwechsel zusätzlich angeregt werden. Entsprechende Wirkstoffe finden wir in Ingwer, Kurkuma und Currys. Rohkost, insbesondere Tomaten triggern die Entzündung.
Die Mittel zur äußeren Anwendung
In der Hochakutphase hilft eine Salbe namens Halicar Salbe N von DHU. Die Herzsamen oder auch Cardiospermum genannt ist vom Wirkungsmechanismus der Kortisonsalben gleichwertig und kann mehrmals täglich aufgetragen werden. Triggert Hitze die Symptome ist an Apis zu denken, gekoppelt an das Schüssler Salz Nr 8. Bei Sonnenbrand denke ich an Belladonna und Schüssler Salz Nr. 22.
In der Akutphase helfen die Salben der Schüssler Salze Nr 6 (Kalium Sulfuricum) und Nr 11 (Silicea).
Die Mittel zum Einnehmen
Um den Tropfen auf den heißen Stein zu vermeiden, wende ich keine Kräuter in Naturform während der hochakuten und akuten Phase an. Auch sollten keine Öle lokal eingesetzt werden, die nach ayurvedischem Prinzip die Situation der Haut eher triggert. In homöopathischen Dosen spielt wieder Cardiospermum in C30 mehrmals täglich eingenommen einen heilenden Beitrag, der selbst mich bis heute fasziniert.
Die Schüssler Salze Nr 15 (Kalium-Iodatum) und 26 (Selenium) in D12, 4x am Tag jeweils 2 Tabletten fördert nicht nur die Heilung sondern reduziert Erreger in den Microverletzungen der Haut durch Kratzen.
Das Kühlen
Gekühlt wird nur mit kaltem, fließenden Wasser und einem Waschlappen, der mit reibenden Bewegungen den Abbau von Stau unter der Haut fördert. Das Spülen durch Wasser reduziert Keime in und auf der Haut.
Sonstige Maßnahmen
Durch Kratzen gelangen hauteigene Bakterien in die Microverletzungen. Die Folge sind Knotenrose, Grindflechten, Miliaria, Nesselsucht, etc die durch Streptokokken und Staphylokokken entstehen.
Ich gebe stets zu bedenken, dass wir bei Hautreaktionen mit der Möglichkeit einer Infektion schnell handeln müssen, um chronifizierte Prozesse zu vermeiden.
Kommt es zu einer Chronifizierung der Hautreaktionen, spielen in dem gesamten Prozess oft Keime mit, die über das Organsystem in die Haut gelangen können. Bei begleitenden Augenentzündungen, stellt sich die Frage einer Chlamydien-Infektion und HPV. Bei begleitender Taubheit, stellt sich die Frage der nervengängigen Erreger wie Epstein-Barr, Covid, Herpes Zoster, Borrelien, Toxoplasmen, etc. Bei vorhandenem Reflux und Magenbeschwerden könnte der Helicobacter beteiligt sein.
Neben der Abklärung der Symptomatik durch einen Facharzt besitzt die Naturheilkunde, insbesondere die Ayurveda-Medizin die Möglichkeiten der tatsächlichen Ausheilung akuter und chronischer Hautirritationen durch äußere und innere Einflüsse. Helfen die von mir empfohlenen Herangehensweisen nicht oder nur geringfügig, empfehle ich begleitend einen ganzheitlichen Ansatz durch Spezialisten, wie wir sie im Ayurveda und der Naturheilkunde vorfinden.
Ist das Schlimmste vorüber, empfehle ich immer zum Abschluss eine Leber- und Darmreinigung.
Kommt gut durch den Sommer, NAMASTE!
Gabriele Oppermann
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Bildnachweis: Ildar Abulkhanov