Heilpraxis Gabriele Oppermann 

Praxis für Naturheilkunde und Ayurveda Medizin


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Die Angst - Der große Treiber in uns

Gabriele Oppermann • 9. Mai 2021

Die Angst, der großer Treiber in uns

Suchen wir nach einer Antwort, woher sie stammen könnte, finden wir in den unterschiedlichsten Fachrichtungen eine Antwort. Da wäre die Evolution mit ihrer Zirbeldrüse, die Psychologie mit ihren Kindheitstraumen und der erlernten Angst, die Epigenetik spricht vom ererbten Trauma anderer Generationen, Berater gehen in der Regel auf ihren Ursprung nicht besonders tief ein, sondern fahren sofort ein Programm hoch, das eines nicht macht, der Angst ihre Angst zu nehmen.


In der Esoterik wird die Ursache in ein Chakra verlagert und die ganz besondere Spiri-Ecke spricht von schlechtem Karma. Geholfen ist damit keinem! Denn wenn wir genauer hinschauen, dann ist die Angst ein viel komplexeres Gebilde, als wir vermuten und es gibt zu ihrer Bewältigung auch kein Patentrezept, das man kurzerhand wie eine Pille zu sich nimmt und sie ist verschwunden.


Wie aber mit ihr umgehen?


Zunächst einmal möchte ich einen ganzheitlichen Ansatz wagen!


Unsere Seele fürchtet sich nicht. Sie ist die Essenz des Augenblicks. Unser Geist ist da schon schwieriger. Durch seine Fähigkeit zu werten und zu be-werten, zieht er permanent dasselbe Muster zu Rate, das ihm die Evolution mitgegeben hat. Unser Geist lebt in der Vergangenheit oder in der Zukunft und kreist unermüdlich um die Seele, immer am Denken, immer am Machen. Ja nichts hergeben, aber alles haben wollen. Wenn beides nicht mehr geht, kommt die Angst.


Die Angst ist ein authentisches Gefühl der Gegenwart. Sie fokussiert uns, macht uns klar. Ist sie da, halten wir inne. Dauert dieser Prozess zu lange bekommen wir Panik und die vegetativen Symptome zeigen sich in Form von Schweiß, Zittern und Durchfall. Unser Körper bereitet sich auf die Flucht vor. Die Frage ist nur: wohin!


Das Konzept der Evolution - Flucht bringt den Erfolg - hat keinen Bestand mehr in der schnelllebigen und zivilisierten Welt von heute. Das "weg atmen" von Angst funktioniert unterdessen auch nur so lange, solange sie nicht pathologisch geworden ist, andauert, zu viel Leid erzeugt oder die Sicht der Dinge nicht in Nebel getaucht ist.


Wie aber damit umgehen?


Ganz sicher ist es so, dass alle Richtungen von denen ich zu Beginn geschrieben habe Recht bekommen müssen. Angst hat etwas mit unseren Genen zu tun, Angst hat etwas mit unserem Reptil-Hirn der Zirbeldrüse zu tun. Angst wird uns ein Stück weit anerzogen. Angst manifestiert sich in unseren Chakren, denn die Chakren sind nichts anderes als eine blumige Beschreibung unseres endokrinen Systems (Hormonsystem) aus dem Ayurveda. Ist sie dort angekommen, ist sie meist schon pathologisch. Angst ist wie ein individueller Fingerabdruck. Sie besitzt bei jedem eine andere Stärke und ist situationsabhängig und unabhängig von der Sichtweise anderer.


Nun könnte man davon ausgehen, dass warten zum Erfolg führen w,ürde  bis sich die Angst gelegt hat, um dann seinen Weg fortzusetzen. Erfahrene Therapeuten wissen aber, dass das so nicht mehr funktioniert. Wir haben nicht diese Zeit uns zu verkriechen und zu warten, bis die Angst verflogen ist, um sich ihr in gutem physischen Zustand zu nähern und aus ihr zu lernen.


Die Zeit ist das Problem! Die Zeit sich entwickeln zu können haben wir nicht mehr. Wir sind nicht mehr in der Lage das abzuarbeiten was uns Angst macht oder Angst gemacht hat. So wird aus einem Häufchen Angst ein ganzer Berg.


Das ist das Dilemma, in dem wir uns befinden. Letztendlich spielt es keine Rolle, woher die Angst stammt. Wichtig ist zu erfahren, wie wir unter Zeitdruck aus dieser Angst wieder herausfinden sollen und sich nicht in uns auftürmt.


Jeder empfindet die Angst anders. Aber jeder reagiert mit festhalten. Er hält fest an der Vergangenheit, weil die Zukunft dem Geist nichts Gutes in Aussicht stellt außer Risiko, Unsicherheit und Veränderung.


Selbst wenn wir bereit wären loszulassen, selbst wenn wir bereit wären, loszumarschieren, fehlt den Menschen heute eines ganz besonders. Es fehlt die Zeit, sich entwickeln zu können. Es fehlt die Zeit, sich auf seinen ganz persönlichen Kraftakt konzentrieren zu können, sich zu fokussieren, und sich aber auch der Angst hinzugeben, sie zu begutachten, sie kennenzulernen. Denn würden wir uns diese Zeit und diesen Raum geben, hätte Angst nichts mehr Bedrohliches, nichts Pathologisches.


Ich persönlich halte nicht viel von den vielen Therapieverfahren der Psychotherapie. Es gibt einfach zu wenig Schubladen für diese Vielfalt an Angsttypen. Es ist nicht möglich Angst mit rationalem Gedankengut zu begegnen.

Angst benötigt Raum und Angst benötigt Zeit! Sie muss sich entwickeln und entfalten können. Sie ist das Urgestein der Evolution und benötigt Platz.


Ich möchte gar nicht so sehr auf die pathologischen Wirkungsmechanismen der Angst eingehen. Es würde nur dazu führen, dass wir davon überzeugt wären, dass sie nicht normal ist.


In meinen Therapieansätzen lasse ich die Angst zu. Der Patient lernt mit ihr zu spielen, sie zu umgarnen, sich ihr zu nähern und sich wieder zu entfernen. Das sich Nähern und wieder entfernen bedingt, dass der Patient die Möglichkeit hat sie in Ruhe zu betrachten, bevor sie wieder seinen Geist zu beherrschen droht. Er wird feststellen, dass nichts passieren wird, was er nicht bewältigen könnte.


So ziehen wir die Grenzen der Angst immer weiter auf bis sich etwas verändert und der Patient die Erfahrung macht, dass nicht das Geschehen blockierend wirkt, sondern seine Angst.


Meditation ist ein Bereich, der bei der Bewältigung der Angst unterstützend wirkt. Das „sich auf den Weg machen“ ist allerdings ein aktiver Prozess, der meist erst dann gegangen wird, wenn der Leidensdruck zum Handeln zwingt. Aus meiner Sicht der falsche Moment.


Viele Menschen leiden unter sehr schweren Pathologien wie der PTBS (posttraumatischen Belastungsstörung) ohne dass sie erkannt werden. Warum das so ist, liegt an unserer Gesellschaft. Ängste jeder Form sind immer noch verpönt.


Anerkannt ist das körperliche Trauma in Form von Verletzungen. Schmerzen  eben, die messbar sind!


Schmerzen der Psyche sind nicht messbar, wie es die Liebe auch nicht ist und somit für eine moderne Gesellschaft, die alles auf materiellen Grundlagen aufgebaut hat, gar nicht greifbar erscheint.


Für mich ist die Arbeit mit Ängsten nie eine Herausforderung gewesen, weil ich ihr immer den Raum und die Zeit der Entfaltung gegeben habe, in allen meinen Therapien. Nochmal: sie ist uns angeboren, ein Stück weit vererbt worden und wir haben im Laufe unseres Lebens öfters Situationen gehabt, die uns Angst gemacht haben, z.B. in Krisen. Konnten wir sie meistern gingen wir aus ihr erstärkt hervor.
 

Die Angst ist ein Produkt unseres Geistes. Bekommen wir ihn in den Griff, verlieren wir unsere Angst. Sind wir fokussiert haben wir keine Angst, denn im Jetzt gibt es keine Angst. Sind wir in Bewegung wird die Angst weniger. Durch die Körperbewegung wird Stresshormone abgebaut mitsamt seinen Transmittern. Bewegung wirkt lindernd auf das vegetative Nervensystem und auf die Hormone. Atmung wirkt direkt auf die Transmitter von Adrenalin und Noradrenalin der Vorbote von Cortisol.


Kreist Cortisol in den Blutbahnen hilft kein "weg atmen" mehr, sondern Bewegung, denn Cortisol ist das Letzte, was der Körper zu bieten hat und einmal manifestiert wird es schwierig es zurückzudrängen…..


Entledigen kann man sich zum Glück seiner Angst nicht, dazu ist sie viel zu kostbar. Sie ist unser Retter. Sie macht uns aufmerksam und wach.


Wenn wir loslassen müssen oder tatsächlich auch loslassen wollen, müssen wir zunächst an unserer Angst arbeiten und sie in den Griff bekommen, bevor sie unsere Energie aufgezehrt hat und wir uns nur noch aus Situationen schleppend befreien können, die uns nicht guttun.


Wie aber bekommt man Menschen dazu mit Freude an ihrer Angst zu arbeiten, ihnen den Raum und die Zeit zu geben, die sie benötigen? Wir haben verlernt, dass Angst auch Freude bereiten kann. Angst ist in unseren Köpfen grundsätzlich negativ behaftet. Meiner Meinung nach liegt das an der Unterdrückung und nicht am Arbeiten mit ihr.


Warum sind es ausgerechnet die Pferde, die so unglaublich heilend auf den Menschen wirken, worüber sich auch schon viele Philosophen Gedanken gemacht haben.


Pferde wurden erbarmungslos gejagt. Ihnen wurde die Furcht in das Gehirn gemeiselt. Als wir Menschen dann ihren Vorzug als Reittier erkannten und viele Kriege mit ihnen gewannen, änderte sich das Verhältnis, und aus Furcht wurde Freundschaft. Aufgrund dieser Freundschaft besitzt das Pferd heute im Gegensatz zu anderen Fluchttieren keine natürlichen Feinde mehr. Heute beschützen wir sie - ihre einstigen Jäger. Das Pferd hat es geschafft seinem größten Feind zu vertrauen und zu überleben. Sie haben Antennen für Angst, Liebe und Spiritualität. Sie haben das was wir Menschen verloren haben, ein Gespür für Energien.


Angst ist einer der mächtigsten Energien neben der Liebe. Pferde reagieren darauf, egal in welcher Form sie auftritt. Sie haben die Erfahrung, die uns fehlt, aus grenzenloser Angst Vertrauen zu entwickeln.

Pferde erkennen sie und fordern sie heraus, bis sie sich zu erkennen gibt und dann beginnen sie damit zu arbeiten – spielerisch, einem Tanz gleichend mit Anmut und Leichtigkeit die mitreißend auf den Klienten oder Patienten wirkt. Die Knoten lösen sich, das Feuer kehrt zurück. Die TRansformation kommt in Gang. Man kann es in den Augen lesen.


Aus Angst wird Energie, die uns nach vorne katapultiert uns aktiv werden lässt. Die innere Lähmung wird aufgehoben durch befreiende Bewegungen, die der magischen Kraft des Pferdes nicht widerstehen kann.

Angst lässt sich nicht besiegen, wie einen Feind, weil Angst kein Feind ist. Aber am Ende des Tages können wir mit dieser Power, die die Angst besitzt, umgehen und sie nutzen.


Angst sensibilisiert uns, macht uns wach und aufmerksam. Ein guter Ratgeber in Veränderungsprozessen, gewollt oder ungewollt.

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